Eine Testspielreise nach Hamburg
Am Morgen des 01.04. ging’s los. Treffpunkt Templiner. Der Hockey- und der Stadt-Sportbund-Bus standen bereit, ebenso der Privatwagen eines Vaters. Gepäck, Spieler und Staff aufgeteilt, dann Abfahrt. Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle, nur ein kurzer Zwischenstopp, knapp 60 km vor dem Ziel, um etwas Warmes in den Bauch zu kriegen.
Erster Anlaufpunkt war der Club an der Alster, eine deutsche Hockey-Top-Adresse. Mit der Jugend eigentlich immer mindestens in den DM-Zwischenrunden vertreten und in eben dieser Alterskombination (07/08) im Jahre 2021 noch als U14 Deutscher Meister geworden.
Die Hansestadt empfing uns mit typischen „Schietwedder“. Regen, stürmischer Wind und entspannte 5 Grad. Immerhin über Null. Eine freundliche Begrüßung und ein Warmmachprogramm später, wurde pünktlich um 14:00 Uhr angestoßen.
Das 1. Viertel begann mit einem Übergewicht der sofort pressenden Alsteraner und als in der 3. Minute ein Potsdamer etwas unglücklich versuchte, den Ball Richtung Eckfahne aus dem Kreis zu spielen, lief dieser über die Grundlinie. Pfiff, kurze Ecke. 1:0 für die Hausherren. Danach wurde das Spiel etwas offener und es gelang, sich in den gegnerischen Kreis vorzuarbeiten. Leider aber noch ohne Erfolg.
Das 2. Viertel begann vielversprechend, denn schon nach 2 Minuten wurde für Potsdam eine kurze Ecke gegeben, die zum Ausgleich verwandelt wurde. Die Freude hielt nicht lange. Eine willensstarke Einzelleistung auf der linken Angriffsseite lies den gegnerischen Stürmer über die Grundlinie durchkommen und selbst zur erneuten Führung abschließen. Im weiteren Verlauf ging es hin und her, mit leichten Vorteilen für die Heimmannschaft. Kurz vor Schluss dann eine erneute Strafecke für Alster zum Halbzeitstand von 3:1.
Im 3. und 4. Viertel wurde das Spiel zunehmend ausgeglichener und es gelang den Potsdamern, sich phasenweise ein Übergewicht zu erspielen. Belohnt durch 2 verwandelte Strafecken zum 3:3 Endstand.
Nach der Verabschiedung und der Einladung des Alster-Trainers, doch gerne einmal wiederzukommen, ging es schnellstens ins Clubhaus zum Aufwärmen. Einmal heiße Schokolade für alle!
Dann aufsatteln und losreiten zum Großflottbeker THGC. Einmal quer durch die ganze Stadt. Und dort angekommen, war das Wetter leider nicht besser geworden.
Mit dem Anpfiff legten die Jungs aus Großflottbek los wie die Feuerwehr und gaben Druck auf den Potsdamer Spielaufbau, der dadurch ins Schwimmen geriet und sich zu vermeidbaren Fehlern hinreißen ließ. Schon in der 1 Minute musste eine Ecke abgewehrt werden und nach 3 Minuten fiel aus dem Spiel heraus das Führungstor für die Heimmannschaft. Zur Hälfte des 1. Viertels begannen sich unsere Jungs ein wenig zu befreien und hatten ihre erste Torchance. Der Schlenzer über den bereits geschlagenen Torwart ging aber leider knapp am Pfosten vorbei. 2 Minuten später die Belohnung. Ein Anspiel von rechts konnte mit etwas Gestocher zum Ausgleich über die Linie gedrückt werden. Zum Ende des Viertels erzielte der GTHGC durch eine Ecke dann die erneute Führung. Das 2. Viertel wirkte etwas ausgeglichener, aber die Potsdamer hatten sichtliche Schwierigkeiten mit dem gedankenschnellen Umschalten der Hamburger bei Ballgewinn. 2 weitere Feldtore führten zum 4:1 Zwischenstand zur Halbzeit, während aus der Ferne Schiffsirenen das Spiel begleiteten. Für Binnenländer etwas unwirklich.
Im 3. und 4. Viertel tat sich die PSU dann im Auslassen von Chancen hervor – sowohl aus dem Spiel, als auch nach Ecken. Es gelang gar, sich ein wenig Übergewicht zu erspielen, aber mehr als das Anschlusstor zum 4:2 sprang nicht mehr heraus.
Anschließend wurde im Großflottbeker Clubhaus zu Abend gegessen und Fußball geschaut. Bayern – BVB, ebenfalls 4:2…
Danach ab ins Hotel. Ein entspannter Abend, in dem Wissen, dass das ursprünglich geplante Spiel gegen Klipper am Samstagvormittag nicht würde stattfinden können und Ausschlafen auf dem Plan stand. Der Staff saß noch ein wenig in der Hotelbar zusammen...
Der Sonntag begann mit strahlendem Sonnenschein und einer Videoanalyse des Vortages. Auf nüchternen Magen. Anschließend alle in die Autos, denn eine Bäckerei fürs Frühstück war gefunden. Mit (fast legaler) Parkmöglichkeit. Die junge Dame hinterm Tresen kam aus dem Brötchen belegen gar nicht mehr heraus, und produzierte Kakaos im Akkord.
20 Minuten später trafen wir pünktlich auf dem UHC-Gelände im Wesselblek ein. Der strahlend blaue Himmel war aber insofern eine Mogelpackung, als dass es noch immer reichlich „frisch“ war. Im Schatten schon fast fies…
Die Annahme, dass dieses Spiel das vielleicht am wenigsten schwere sein würde, entpuppte sich als klare Fehleinschätzung. Schon beim Aufwärmen war zu sehen, wieviel präsenter und griffiger die UHC-Jungs waren. Auf Bitte des Hamburger Trainers wurde die Spielzeit auf 3 x 20 Minuten festgelegt und mit dem Anpfiff des ersten Drittels drückten die hellblau-dunkelroten unsere Jungs in ihr Abwehrviertel. Nach geschlagenen 13 Minuten gelang den Potsdamern dann endlich der erste Torschuss - von links mit der Aggi am langen Pfosten vorbei -, aber da stand es bereits 0:4. Ein herber Beginn. Das sehr einseitige erste Drittel endete schließlich mit einem klaren 5:0 für die Hansestädter.
Im 2. Drittel waren die Potsdamer Jungs dann wacher und es gelang ihnen diverse Male sich bis in den gegnerischen Schusskreis durchzukombinieren, aber viele Ballverluste im Spielaufbau luden den UHC immer wieder zu Kontern ein, sodass auch hier ein Hamburger Übergewicht zu verzeichnen war. Immerhin fiel kein weiteres Gegentor.
Das dritte Drittel war sicherlich das ausgeglichenste, sei es, weil unsere Jungs sich endlich auf Ihre Qualitäten besannen, sei es, dass die UHC-Jungs, einen klaren Sieg vor Augen, einfach etwas nachließen. Jedenfalls gelang den Potsdamern noch ein Treffer zum 5:1 – wenigstens nicht zu Null.
Es folgte die Verabschiedung, ein Getränk im Clubhaus und schließlich der Start zur unspektakulär verlaufenden Rückfahrt nach Potsdam bei strahlendem Sonnenschein und wenig Verkehr…
Die Trainer werden wissen, welche Schlüsse gezogen werden müssen. Und, den ausgesprochenen Einladungen nach, werden wir wiederkommen. Wohl zum Ende der Sommerferien, zur Vorbereitung der zweiten Saisonhälfte.
Bild zur Meldung: Eine Testspielreise nach Hamburg