Sanierung der Hockeyplätze 2020

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PSU MACHT BLAU: ERÖFFNUNG DER NEUEN HOCKEYPLÄTZE am 20. Juni 2020

 

Youtube-Film über die Sanierung der Hockeyplätze (copyright PSU 04 e.V.)

 

Bautagebuch in Bildern  (copyright PSU 04 e.V.)


Nach NUR einem Jahr Projektarbeit und gut vier Monaten Bauzeit haben wir den wichtigsten Baustein für eine gute Zukunft der PSU fertig gestellt: Eine absolut perfekte Sportanlage für den Hockeysport in Potsdam, in Brandenburg, für die PSU. Darüber sind wir sehr glücklich, darauf sind wir extrem stolz.

 

Unser Dank gilt vor allem der Landeshauptstadt Potsdam, Herrn OB Mike Schubert, und den Beigeordneten, den Stadtverordneten, den Vertretern des Sportausschusses von Stadt und Land, den Vertretern von Verwaltung und kommunalem Immobilien Service, allen voran den Herren Richter, Dudzak und Schliep sowie Herrn Gessner und seinem Team aus dem Sportamt. 

 

Danke an die Firma Ahner Landschaftsarchitektur und deren Planungsteam. Danke an die ausführenden Firmen Polytan Sportstättenbau, Sportplatzbau Schmitt und die Firma Wassermann. Danke an die Sponsoren, die uns laufend zur Seite stehen. 

 

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Pressemitteilung der Stadt Potsdam zur Eröffnung der Hockeyplätze bei der PSU

Rede von Dietmar Thiele, Vorsitzender der PSU

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Exner,
sehr geehrte Vertreter der SVV und des Sportausschusses von SVV und Landtag
sehr geehrter Herr Richter, Herr Schliep vom KIS, 
sehr geehrte Vertreter der Verwaltung der Landeshauptstadt Potsdam,
sehr geehrter Herr Hähne vom Berliner Hockeyverband, 
sehr geehrter Herr Abel als Ehrenpräsident des DHV,
Liebe Vertreter/-innen der Presse,
liebe Ehrenmitglieder, 
liebe Mitglieder und Freunde/-innen der PSU, 
liebe Kollegen aus dem Vorstand mit unseren Familien
sehr geehrte Damen und Herren,

im Namen der Potsdamer Sport-Union begrüße ich Sie und Euch alle sehr herzlich.


Es bedarf eigentlich keiner großer Reden, denn diese Anlage, dieses strahlende BLAU spricht für sich!  Und doch darf eine solche Gelegenheit auch genutzt werden für ein paar Gedanken um den und jenseits des Platzes. Nach NUR einem Jahr Projektarbeit und gut vier Monaten Bauzeit haben wir den wichtigsten Baustein für eine gute Zukunft der PSU fertig gestellt: Eine absolut perfekte Sportanlage für den Hockeysport in Potsdam, in Brandenburg, für die PSU. Darüber sind wir sehr glücklich, darauf sind wir extrem stolz.


Um das hier Erreichte zu würdigen, erlauben Sie mir bitte einige Gedanken über den Bau hinaus, statt lediglich Zahlen und Fakten vorzutragen oder in die Geschichte dieser Anlage abzutauchen. 
Ersteres können die Fachleute viel besser, zu zweitem bin ich als immer noch relativ neu in diesem Verein nicht berufen, das können meine Kollegen, Thomas oder Uwe, Fritz Metschies, Reibi oder Michael und viele andere deutlich besser als ich – denn sie waren dabei, hier vor 20/30 Jahren und mehr. Daher möchte ich drei uns als Vorstand wichtige Aspekte ansprechen: Dankbarkeit – Verantwortung – Zuversicht

 

Unser Dank gilt vor allem der Landeshauptstadt Potsdam, Herrn OB Mike Schubert, und den Beigeordneten,den Stadtverordneten, den Vertretern des Sportausschusses von Stadt und Land, den Vertretern von Verwaltung und kommunalem Immobilien Service, allen voran den Herren Richter, Dudzak und Schliep sowie Herrn Gessner und seinem Team aus dem Sportamt. 

 

Als wir das Projekt angegangen sind, haben mich eine Menge Leute angesprochen und gewarnt, das klappe mit dieser Stadt, mit dieser Verwaltung,  NIEMALS - in einem Jahr, unmöglich. Und Potsdam, oh Gott, oh Gott! Ich kann hier für die PSU nur feststellen, die Zusammenarbeit war vertrauensvoll, pragmatisch, extrem konstruktiv, unglaublich großzügig (vom super modernen Öko-Belag, den in Deutschland außer uns nur die Hockey Hochburgen in Mönchengladbach und Krefeld auch zur Verfügung haben, bis zu neuen Toren, von einer optimierten Bewässerung bis zu neuen Fangzäunen), einfach perfekt. Und so werden wir überall da vehement Widerspruch leisten, wo über die ach so komplizierte Verwaltung gesprochen wird. Ohne genau diese Verwaltung hätte dieses Projekt so nicht geklappt. Danke an alle hier in Potsdam!

 

Danke aber auch an Herrn Ahner, Herrn Marquardt und ihr Team als Planer; danke an Hendrik Bürger vom HCKW, der mir nach der Renovierung ihrer Anlage in KW, das Planungsbüro empfohlen hatte. Danke an die ausführenden Firmen, stellvertretend den Generalunternehmer polytan, Herrn Lauterbach und Herrn Dittmann, Sportstättenbau Schmidt, Herrn Menzel und Herrn Mieles,  und die Firma Wassermann, Herrn Brandis, sowie alle weiteren Beteiligten, die ich hier nicht aufzählen kann. Natürlich hat es zum Schluss auch mal richtig gerumpelt, wahrscheinlich ist das auf dem Bau normal. Aber war es eine fruchtbare, konstruktive, engagierte  und respektvolle Zusammenarbeit.

 

Danke an die Mitglieder unseres Vereins, an Eduard und Manne, die hier jeden Tag vor Ort waren, an Matze, Reibi und Michael und alle, die aus der etwas unsortierten baulichen Vergangenheit viele wichtige Hinweise gegeben haben. Danke an alle Mitglieder, die bei den Arbeitseinsätzen mit Hand angelegt haben. Ich erinnere mich an den Startschuss für uns am 25. Januar, als wir mit  40 Mitgliedern aller Alters- und Sportgruppen hier Pflaster aufgenommen haben, und Fritz Metschies mit über 80 so motiviert war wie unser Nachwuchs und viele Eltern - mit der Hoffnung und voller Vorfreude auf diesen Tag und BLAU. Und an die letzten beiden Samstage, jeweils auch 40 motivierte Helfer. 

 

Danke an meine Kollegen im Vorstand, an Katja, Thomas, Uwe, Janek und Ray sowie Margrit aus der Geschäftsstelle. Jeder von uns hat andere Fähigkeiten und Stärken, die alle toll zusammengepasst haben. Perfektes Team Work. Dieses Projekt umzusetzen in dieser Aufstellung hat wirklich auch Spaß gemacht.

 

Danke an die Sponsoren, die uns laufend - und auch heute bei der Finanzierung dieses Events - zur Seite stehen. Ohne Sie geht es auch nicht. Und mit BLAU sollen und dürfen es mehr werden.

 

Und danke an unsere Familien, die uns freigespielt haben, unsere Firmen und Arbeitgeber, die uns den Freiraum gegeben haben, das hier ehrenamtlich umzusetzen. Über 40 Termine hier am Baugeschehen allein in 2020.     

Als in 2018 nur über ungeheures Engagement unserer Mitglieder die Bereitstellung von Finanzmitteln für die Sanierung der Anlage über den Bürgerhaushalt erreicht wurde, es dann aber so aussah, als seien keine Kapazitäten bei der Stadt verfügbar, die verfügbaren Mittel jetzt auch auszugeben – aus sicher nachvollziehbaren Gründen und Prioritäten. Da haben wir unmittelbar nach der Jahreshauptversammlung 2019 im Juni 2019 entscheiden, das Thema Sanierung in eigener Regie und Verantwortung anzugehen. Nicht fordern – machen! Manch einer hat uns gewarnt, und gefragt, warum wir uns diesem Risiko persönlich und als PSU aussetzen, ursprünglich 900 kEUR und letztlich 1,2 Mio. EUR - eigenverantwortlich?? Was da alles schief gehen kann!! Unsere Antwort war einfach: Weil es wichtig ist für den Verein, weil man mutig sein kann, weil man Vertrauen haben muss in sich und seine Kooperationspartner, und weil es ohne Mumm nicht geht. Wer nur fordert, wird nichts erreichen. Wir haben Verantwortung übernommen, für diese Stadt und natürlich für unseren Verein. Und vor allem, wir haben Vertrauen gespürt, von Beginn an, unsere Stadt hat uns Geld und Projekt mutig anvertraut. Dafür erneut ein ganz herzlicher Dank.

 

Damit ist das hier nicht nur eine tolle Sportanlage, es ist auch ein Beispiel für das, was gemeinsam geht, insbesondere an unsere Jugendlichen Mitglieder, immer wieder selbst Verantwortung zu nehmen, Mut zu beweisen, anzupacken, und so gemeinsame Ziele zu erreichen. 
Darauf kann unsere Potsdamer Sport Union stolz sein, und ich bin froh und dankbar, dass die Mitglieder diesen Weg mit uns gegangen sind, und uns als Vorstand ebenso vertraut haben. So haben wir gezeigt     
-    Ein Sportverein ist kein Sportstudio. 
-    Ein Beitrag ist keine Berechtigung für eine Gegenleistung. 
In einer Gesellschaft, in der leider zu oft nach dem, was bekomme ich für mein Geld? , gefragt wird, haben wir so versucht, Zeichen zu setzen.
Wir hoffen, dass diese Anlage damit nicht nur eine Heimat für Spitzensport ist, sondern auch ein kleines Zeichen gegen Zaudern, gegen Mutlosigkeit, gegen die Meckerei, gegen das Anspruchsdenken an eine Stadt, eine Verwaltung und kommunale Politik und gegen oftmals reines Konsumverhalten.  

 
Und so schließe ich mit Zuversicht und Optimismus. Die PSU hat mit dieser Anlage eine sportlich himmelblaue Perspektive. Das ist die Basis für mehr aktive Spieler/-innen, mehr Attraktivität für Talente, hier zu bleiben oder zurückzukommen, mehr Trainer-innen/Übungsleiter-innen aus den eigenen Reihen, und von außen. Und natürlich neue Erfolge. Unser Anspruch ist es nicht besser zu sein als viele andere Vereine; wir wollen vielleicht etwas anders sein, vor allem aber weiter mutig und selbstbewusst. Dabei hilft dieses BLAU. 

 

Diese Anlage wird gerade vor Olympia 2021 in Tokyo aufgrund des Belags Spitzenhockey anlocken, um genau diesen innovativen Kunstrasen zu testen. Alle sind uns herzlich willkommen, ich bin zuversichtlich, hier werden nicht nur deutsche Nationalspieler/-innen trainieren. Potsdam ist als Sportstadt um eine Attraktion reicher. Die Stadt will und wird mit uns diesen Standort weiter zu einem Sportzentrum in Potsdam ausbauen. 
Der Fußballplatz wird in wenigen Wochen saniert und bis zum Herbst in einen Kunstrasenplatz umgewandelt, neue Kapazitäten für die PSU; aber auch für die Potsdamer Kickers, Viktoria Potsdam und die Goldfinger Frisbee Spieler. Wir freuen uns auf Euch.

 

Und, liebe Vertreter der Stadt, lieber Herr Exner, liebe Mitglieder von Verwaltung und SVV, unsere Energie und unsere Motivation uns einzubringen, sind hiermit noch nicht erschöpft. Einen Traum und eine Idee muss ich daher natürlich ansprechen:
eine Sporthalle hier auf dem Gelände würde diese Anlage, aber natürlich auch die Möglichkeiten der PSU optimieren. Seien Sie alle vergewissert, wir werden alles versuchen, auch dieses Projekt noch gemeinsam anzugehen, wenn es technisch machbar und nur irgendwie finanzierbar ist. Wir stehen bereit, hier mit der Stadt die Dinge weiter zu optimieren, und dazu als Verein auch eigene Mittel in die Hand zu nehmen, wenn das hilft. Das sagen wir mit viel Zuversicht. Darauf haben wir uns im Vorstand bereits verständigt. Und das werden wir den Mitgliedern dann auch vorschlagen, wenn es soweit ist. Wenn wir in 5 oder 10 Jahren hier stehen, und auf diese Anlage schauen, und auch an sie gewöhnt haben, dann wird der Sommer 2020 hoffentlich NICHT mehr nur der Corona Sommer gewesen sein, sondern der Sommer, in dem wir in eine tolle sportliche und auch gemeinschaftliche Vereinszukunft blicken konnten – in ROT und BLAU.
Vielen herzlichen Dank.     

Grußwort von Jürgen Häner, Präsident Berliner Hockey-Verband

Ich bedanke mich für die Einladung zur Eröffnung ihrer neuen Hockeyplätze. Ich freue mich, dass auch zwei Vizepräsidentinnen des Brandenburger Hockey-Sportverbands hier sind. Gerne führe ich etwas zum Stellenwert von Hockey in Berlin und Brandenburg (I) sowie der Bedeutung des deutschen Hockeysport lokal und international aus (II). 


Vorab möchte ich sie beglückwünschen, wie dieses Projekt mit der Stadtverwaltung von Potsdam in so kurzer Zeit umgesetzt werden konnte. Sie mussten ja lange genug darauf warten. Davon könnte Berlin lernen – allerdings sind dort die Voraussetzungen andere. Denn über die Sportanlagen der Vereine entscheiden die jeweils zuständigen Bezirksverwaltungen. Im Übrigen ist die Sportverwaltung des Senats zuständig, z.B. für Hockeyplätze im Olympia-park.

 

I. Der aktuelle Stellenwert von Hockey drückt sich sowohl im Land Brandenburg als auch in Berlin durch die Anerkennung eines Landesstützpunkts aus – in Brandenburg bis 2021, aber mit dieser modernen Infrastruktur bei PSU sicher auch darüber hinaus. Berlin ist als Landes- und Bundesstützpunkt jeweils bis 2024 anerkannt.  


Diese Wertschätzung ist auch begründet durch die Tradition des Hockeysports in der Region Berlin und Brandenburg. Dazu möchte ich Folgendes in Erinnerung rufen:


Feldhockey, wie wir es heute kennen, kam Ende des 19. Jahrhunderts aus England zu uns. Und zwar waren es zunächst Damen, die dieses Spiel hier bekannt machten. Diese spielten mit knöchellangen Kleidern, hochgeschlossenen Blusen und Hüten mit dem „Krummstock“. Eine der wichtigsten Hockeyregeln war: Keine Hutnadeln zu benutzen. 


Aus Hamburg und Berlin kamen die damals besten Teams. Seinerzeit wurden keine Wett-kämpfe ausgetragen, sondern „Gesellschaftsspiele“. Im Anschluss traf man sich bei Gebäck und Tee. In Berlin ging der (bereits 1899 gegründete) Berliner Damen Hockeyclub 2005 in den damals gegründeten Berliner Hockeyclub (BHC) auf. Der gesellige Charakter blieb auch erhalten, als die Herrenwelt das Hockeyspiel für sich entdeckt hatte – neben dem Eishockey, was viele Hockeyspieler noch bis vor einigen Jahrzehnten parallel betrieben. 


1907 rief ein Frankfurter Verein als Pokalwettbewerb für Vereinsmannschaften aus dem gesamten damaligen Deutschen Reich – das hatte seinerzeit noch einen Kaiser – den Silberschild aus. Dieser Wettbewerb blieb bis in die 30er Jahre die Grundlage für die Rekrutierung der deutschen Nationalmannschaft. Denn der 1909 gegründete Deutsche Hockey-Bund ließ reichsweite Vereinswettbewerbe nicht zu – ebenso wenig wie übrigens Damenhockey.


Diesen Silberschild-Wettbewerb gewann der 1914 gegründete Brandenburger Hockey-Verband zwischen 1926 und 1938 insgesamt 11 Mal. Die Gründung des Brandenburger Hockey-Verbands beendete einen Streit zwischen dem Deutschen Hockey-Bund und dem (ebenfalls 1909 gebildeten) Hockey-Ausschuss des Verbands Berliner Athletik-Vereine. Dieser hatte darin gegipfelt, das beide Verbände ihren Mitgliedsvereinen wechselseitig verboten hatten, gegeneinander anzutreten. Das geschah vor dem Hintergrund, dass die Präsidenten des Deutschen Hockeybunds in dieser Zeit und bis in die 30er Jahre alle aus Berlin kamen (vom BHC).


Aber es gab damals in Berlin noch eine dritte Gruppierung: Die Arbeitersportvereine, in denen (Land-) Hockey gespielt wurde. Das waren 1928 im inzwischen (1920) gebildeten Groß-Berlin immerhin 33 Vereine. Diese gehörten nicht dem Deutschen Hockey-Bund an und wurden 1933 von den neuen Machthabern verboten. Die Spieler, die sich danach „bürgerlichen“ Vereinen anschließen wollten, brauchten ein polizeiliches Führungszeugnis und zwei Bürgen. 


Nach dem 2. Weltkrieg gab es zwei Jahre einen gemeinsamen Spielbetrieb in Berlin und Brandenburg – bevor Potsdam, Nauen und Brandenburg (Stadt) 1952 mit den Vereinen aus der damaligen Hauptstadt der DDR, Berlin (Ost), eine gemeinsame Bezirksklasse bilden mussten.


In Berlin (West) bestimmte ab den 60er Jahren der Berliner Hockey-Club die Erfolgsgeschichte des Hockeys in unserer Region, indem er bei den Herren nach 1941 und 1942 noch fünfmal Deutscher Meister auf dem Feld und fünfmal in der Halle wurde, und ab den 90er Jahren auch dessen Damenmannschaft bis 2013 insgesamt 9 deutsche Meistertitel auf dem Feld und 6 in der Halle holte, abgesehen von ihren fünf internationalen Erfolgen. 


Die sportliche Entwicklung im damaligen Bezirk Potsdam, der 1952 das Land Brandenburg ablöste, wie auch im sonstigen Gebiet der damaligen DDR verlief ganz anders. 1969 wurde (Land-) Hockey von den Leistungssportverantwortlichen der DDR nicht mehr als Medaillen versprechend angesehen und fortan nicht mehr gefördert. Dennoch wurde auch in der DDR weiter Hockey gespielt, unter in mehrfacher Hinsicht erschwerten Bedingungen. Diese hat Dr. Frank Haustein, ehemals Vizepräsident des Deutschen Hockey-Sportverbands (DHSV) der früheren DDR in einer kleinen Chronik eindrucksvoll beschrieben. 


Nach der „Wende“ 1989 hat sich die Zusammenarbeit zwischen den Landeshockeyverbänden von Brandenburg und Berlin schlagartig verändert. Heute können wir sagen, dass die Anfang des 21. Jahrhunderts schon weit fortgeschrittene Idee der Verschmelzung beider Landeshockeyverbände praktisch weit fortgeschritten ist: Wir haben einen vom Berliner Hockeyverband organisierten gemeinsamen Spielbetrieb für fast alle Altersklassen. Die daran teilnehmen Vereine sind alle auch Mitglied im Berliner Hockey-Verband (seit fünf Jahren konstant mit etwa 1.100 Mitgliedern). Und die Geschäftsstelle des Berliner Hockey-Verbands ist auch Passstelle für alle Brandenburger Hockeyspieler- und Spielerinnen (übrigens auch die aus Mecklenburg-Vorpommern).
Es gibt in Brandenburg insbesondere in Großbeeren, Falkensee und Oberkrämer Vereine, die konstant dazu beitragen, dass Hockey in unserer Region weiter wächst.


Sowohl bei Schiedsrichtern, Trainern und Funktionären gibt es zwischen beiden Landeshockeyverbänden keine Berührungsängste und eine enge Zusammenarbeit, auch auf Bundesebene.
Das sind gute Voraussetzungen dafür, zur gemeinsamen Stärkung und zum effektiven Einsatz von personellen Ressourcen auch wieder über eine 2004 im märkischen Sand verlaufene formelle Verschmelzung beider Landeshockeyverbände neu nachzudenken, bevor der Deutsche Hockey-Bund im Rahmen seiner – zu begrüßenden – Aufbruchsstimmung uns ein schon 2003 diskutiertes regionales Kompetenz-Centren-Konzept zur Konzentration der Organisationsstrukturen vorsetzt. Bei gut 80.000 Mitgliedern des DHB in weniger als 400 Vereinen 15 Landeshockeyverbände mit ihren Gremien und Geschäftsstellen nebeneinander zu betreiben ist in der Tat überdenkenswert.

 

II. Hockey ist in Deutschland eine sportlich unerreicht erfolgreiche Mannschaftssportart. Unser Erfolgsrezept ist die Begeisterung, man kann auch sagen Liebe zu unserem Sport. Dieser ist bei den Aktiven geprägt durch Leidenschaft, Fairness und Freude am Spiel – nicht durch finanzielle Anreize. Die Spielerinnen und Spieler verfolgen eine duale Karriere.  


Diesen Sport kann jeder betreiben, ob jung oder alt, auch unabhängig von körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen. Hierfür gibt es auch in Berlin inzwischen spezielle Angebote.
Wir müssen und können damit leben, dass es für unseren Sport zwei Alleinstellungsmerkmale gibt:
1.  In keiner anderen Sportart werden die Regeln so oft geändert wie im Hockey.
2.  Keine andere Mannschafts-Ball-Sportart in Deutschland ist bei Olympischen Spielen so erfolgreich wie Feldhockey. Seit 1928 haben deutsche Mannschaften insgesamt 14 Medaillen geholt, davon 4 Goldmedaillen (1972, 1992, 2008, 2012) die Herren und 1 Goldmedaille die Damen (2004). Immer waren auch Berliner Spieler bzw. Spielerinnen dabei.


Auf diese Erfolge könne wir alle zusammen stolz sein. Sie verpflichten uns aber auch, damit wir uns auch in Zukunft über solche Erfolge gemeinsam freuen können.


Dazu brauchen wir weiterhin die Enthusiasten, die in den Vereinen an der Basis in der Breite die Grundlagen schaffen, aus der sich über die Jahre die Leistungsträger entwickeln, die eines Tages an Olympischen Spielen teilnehmen. Und diese können auch mal aus Brandenburg kommen, wie mit Martin Zwicker (ursprünglich) aus Sachsen-Anhalt aktuell ein Olympiakandidat erwachsen ist. Nationalkader kamen bei den Damen auch schon aus Sachsen.


Die hier beim PSU geschaffenen modernen und nachhaltigen Hockeyplätze bieten beste Voraussetzungen, in der Breite Jugendhockey zu verstärken. Die erhebliche Investition bedarf aber des Schutzes durch regelmäßige Pflege, damit die Plätze nicht in Kürze durch sie um-gebende Bäume verdrecken und verhärten. Die Bemühungen von PSU bei der Stadtverwaltung Potsdam, dem durch Beschaffung einer Reinigungsmaschine zu entsprechen, die dann in Vereinsregie betrieben wird, unterstützen wir ausdrücklich.


Ich danke für ihre Aufmerksamkeit und bin sicher, das alle Gastvereine wieder gerne bereit sind, bei PSU zu spielen.

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BLAU - erste Bahnen liegen; 16.04.2020
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